Heute ist Vatertag, wie in vielen Teilen dieser Welt. Es gibt praktisch kein Land mehr, wo Väter diesen Ehrentag begehen, doch nicht überall wird er im Juni gefeiert. Grundsätzlich finde ich es zwar schade, Väter nur an diesem einen Tag zu ehren (wobei das noch eher den Müttern gilt, was diese heutzutage leisten), doch es gibt so viele großartige Väter, sodass wir ihnen das auf jeden Fall einmal sagen sollten. Vater sein ist heute auch nicht immer leicht, besonders bei Vätern die ihre Rolle gerne ausüben, denen jedoch die Kinder weg genommen werden. Es gibt leider so viele Frauen, die aus Rache-gründen, oder verletztem Stolz den Vätern ihre Kinder vorenthalten. Ich finde das traurig. Kinder brauchen auch Männer in ihrem Umfeld, in ihrer Entwicklung.
Mein Sohn z. B: musste alleine aufwachsen. Sein Vater ist abgehauen, als ich ihm sagte, dass ich schwanger bin. Ich hab ihn seitdem nicht wieder gesehen. Meinem Sohn hat immer etwas gefehlt. Tief in seinem Unterbewusstsein hat sich immer mehr und mehr Traurigkeit und Wut angesammelt, die irgendwann mal raus müssen.
Doch ein bisschen Glück hatten wir schon. Mein Vater war wie ein Vater für meinen Sohn. Sie haben kaum was ausgelassen die beiden, sie haben sogar einige Male richtigen Männerurlaub zusammen genossen. Natürlich komplett ohne Frau. :)
Was ich damit sagen möchte ist, wir haben aneinander so viele Ansprüche, dass die Rolle die wir in der Familie und der Gesellschaft haben, eine immer größere Herausforderung darstellt. Viele Frauen handeln immer mehr wie Männer, sie werden hart und kalt und die Männer werden immer mehr zu Weicheiern (Tschuldigung, ist auf keinen Fall persönlich gemeint), weil wir sie ja sanft und weich haben wollen.
Wo ist der wahre Mann, der alles in allem vereint. Den Jäger, Sammler, Krieger, Beschützer, Liebhaber, Vater und Vertrauter. Doch ich bin so dankbar, dass endlich ein Umdenken beginnt. Viele Männer sind wieder auf der Suche nach sich selbst. Sie bilden Männerkreise um sich dem Mann-sein zu widmen und hinzugeben. Ich finde das großartig. Die Welt braucht wahre Männer.
Ich habe manchmal das Gefühl, dass auch Männer glauben immer stark sein zu müssen. Deswegen handeln sie dann hart und unfair anderen gegenüber und glauben schließlich mit Machtgehabe jemanden zu unterdrücken oder abzuwerten macht alles wett um wieder als starke Persönlichkeit zu gelten. Doch ich glaube nicht, dass dieser Weg der richtige ist.
Der wiederum andere Mann lehnt seinen inneren Krieger in sich ab und verzichtet auf Visionen und Ziele und zieht sich zurück. Er glaubt nicht gut genug zu sein, verbringt sein Leben im ständigen Zweifel und wird vielleicht depressiv oder Alkoholiker. Ab und an hört man nach Jahren des reinfressens und runterschluckens dann vielleicht von einem Amoklauf.
Und zu guter Letzt gibt es dann den Mann, der sich weiterentwickelt, der sich dem Leben stellt in all seinen Facetten und Farben. Er vereint alles in sich. Er ist ein Abenteurer, der das Leben auch von der schwierigen Seite kennengelernt hat und deswegen weiß was er will. Er hat gesucht und seinen Weg gefunden und führt ein erfülltes Leben mit sich und seiner Familie.
Das ist es was wir uns letztendlich für unsere Kinder wünschen, als Frau aber auch als Mutter. Vater sein ist heute sicher kein einfacher Job und Mutter sein schon gar nicht. Doch darauf haben wir uns alle eingelassen. Vatertag sollten wir nicht feiern, weil heute dieser Tag ansteht, sondern weil dieser spezielle Mann in unserem Leben ein wirklicher Vater ist oder war.
Was macht ihr heute mit euren Vätern? Ich werde meinem Vater heute das größte Geschenk machen, dass eine Tochter ihm schenken kann. Ich schenke ihm heute ZEIT.
Ich hab dich lieb Papa, deine
Tanka
Ein Buch, dass Eltern unbedingt haben sollten.
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