Ich bin ja eine leidenschaftliche Brotbäckerin (was gibt es schmackhafteres als selbst gebackenes Brot), aber es gibt Dinge, zu die man wie selbstverständlich greift, so auch der Germ (Hefe). Doch irgendwann hab ich mir mal die Zeit genommen und durchgelesen, was in so einem herkömmlich gekauften Germ aus dem Geschäft alles drin ist. Von da an wollte ich ihn nicht mehr, mir ist die Lust am Backen vergangen. Dabei ist Backgerm selber herzustellen sehr einfach und eine gesunde Alternative zum gekauften Zeug.
Der Backgerm (Hefe), die in Supermärkten erhältlich ist, stammt aus einem speziellen Germstamm. In der Natur kommen diese in vielen unterschiedlichen Varietäten vor. Der künstlich hergestellte Germ der Industrie ist somit so etwas wie Inzucht.
Herkömmlicher Germ - industriell hergestellt
"Als Nährlösung für Bäckerhefe benutzt die Industrie Melasse. Diese Substanz wird speziell für die Zucht des Triebmittels hergestellt. Sie wird aus hoch gereinigtem Rübenzucker, Salzsäure, Wasser, Stickstoff und Schwefelsäure Salzsäure hergestellt. Als Abfall bleibt alkalischer Schlamm zurück. Dieser muss mit Natronlauge neutralisiert werden und wird dann auf einer Sondermülldeponie entsorgt." Quelle: Helpster
Germ Zutaten
1 hohes Glasgefäß
1/2 Liter Wasser
4 Esslöffel ungeschwefelte Bio-Rosinen oder ca. 3 Datteln
1 Teelöffel Bio-Rohrohrzucker oder Biohonig
Das Glasgefäß gehört gründlich ausgespült, am besten ist es, wenn man es 10 Minuten in kochendem Wasser sterilisiert.
Gib nun das Wasser, die Rosinen/Datteln und den Rohrohrzucker oder den Biohonig in das Glasgefäß.
Die Öffnung mit einem Stück Küchenpapier und einem Gummi verschließen
Das Anzuchtgefäß sollte nun 72 Stunden an einem sonnigen Fensterplatz stehen. Ab und zu sollte man die Masse auch leicht durchschütteln.
Manchmal kann es etwas dauern, aber nach spätestens fünf Tagen ist aus dem Wasser und den Rosinen Backhefe geworden.
Die Restflüssigkeit wird nun durch ein feines Sieb aufgefangen. Du wirst merken, dass es ein eher zähflüssiger Sirup ist. Und genau der ist der natürliche, wilde Backgerm (Hefe). Im Kühlschrank hält sich die Hefe, in einem verschlossenen Gefäß, mindestens neun Wochen.
Um ein bisschen einen Überblick zu haben, wie viel man für ein Brot in etwa verwendet, hier eine Richtlinie.
500 Gramm Mehl und 200 Milliliter der Germflüssigkeit.
Den Rest des selbst angesetzten Germs (Hefe) kann man nach belieben verlängern. Wieder 1 Teelöffel Zucker oder Honig und neue Rosinen dazu mit 300 Milliliter stilles Mineralwasser auffüllen und wieder etwa 72 Stunden stehen lassen.
Und wann probierst du es aus, eure
Tanka
Mein Buchtipp für euch: