Manchmal, wenn ich das Gefühl habe, ein Ereignis oder eine Situation zieht mir den Boden unter den Füßen weg, da hilft bei mir eines. Mich zieht es hinaus in die Natur, egal bei welchem Wetter. Ich suche mir einen kraftvollen Platz, nehme heilige Gegenstände mit, wie Trommel, Rassel, Fetische usw. und gestalte mir einen heiligen Raum.
Ganz bewusst und mit Ehrfurcht entwerfe ich liebevoll einen Altar und Speisen für die Naturwesen da draußen und meditiere darüber, was sich so gerade in meinem Leben abspielt. Ich setze mich hin und werde ruhig und übergebe alles belastende der großen Urmutter. Ich verbinde mich mit den Wesenheiten der Umgebung und lasse zu, was passiert. Ich werde still und klar und mein Kopf wird frei von belastenden Gedanken.
In meinem schamanischen Verständnis habe ich gelernt, dass alles in der Natur beseelt ist - jeder Baum, jede Pflanze, jedes Tier. Für mich ist es zu einer Selbstverständlichkeit geworden, dass ich all das achte und respektiere. Die wichtigsten Verbündeten für schamanisch tätige Menschen sind die Geister. Ich hole mir Rat, ich ehre sie mit Aufmerksamkeiten und sie helfen mir bei schwierigen Ereignissen.
Warum Rituale?
Kein Mensch, kein Lehrer kann mir das beibringen, was Mutter Natur mir beibringt. Es gibt nichts heilenderes für mich, als mich mit der Erde zu verbinden. Aus diesem Grund habe ich auch angefangen wie aus Zauberhand, dass ich da und dort kleinere Rituale abhalte. Einfach so für mich und Mutter Erde und manchmal lasse ich auch andere Menschen daran teilhaben. Ein heiliger Raum wird gestaltet und geschaffen, Wesenheiten eingeladen, meditiert, gelacht, gesungen und getanzt.
Das Grab meiner Hündin Aska - meiner Seelenverwandten
Rituale machen wir ganz unbewusst jeden Tag. Wir stehen auf, gehen zu Bett, putzen uns die Zähne, gehen duschen, feiern Geburtstage usw. Ja, auch das sind Rituale und wir machen sie ganz selbstverständlich ohne dabei meist nachzudenken. Wir können jedoch wieder lernen, diese ganz bewusst in unser Leben zu integrieren.
Unsere Vorfahren die Kelten und Germanen haben zu vielen Anlässen Rituale abgehalten, besonders jedoch zum Jahreskreis. Imbolc, Beltane, Lugnasadh und Samhain waren die wichtigsten Feste, ob tatsächlich auch die Sonnenwenden begangen wurden, ist heute nicht überliefert. Alle besonderen Feiertage wurden natürlich in der Natur begangen und abgehalten.
Jetzt zu Samhain steht das Ahnenritual vor der Tür. Seit es Menschen gibt, verbinden diese sich zu gewissen Zeiten mit den Ahnen. Ich glaube, dass es kein Naturvolk auf dem Planeten gibt, die nicht dementsprechend eine Zeremonie oder Ritual für ihre Ahnen abgehalten haben. In gewisser Weise machen auch wir das Heute noch so. Am 1. November gehen viele Menschen auf die Gräber ihrer liebsten Verstorbenen, ein Ritual, dass wir automatisiert haben und dem wir fast jedes Jahr nachgehen.
Je nachdem, wonach mir gerade ist, mache ich die unterschiedlichsten Naturrituale. Das Erdenritual, das Wasserritual, das Luftritual, das Feuerritual und noch viel mehr.
Habt viel Freude beim Gestalten und kreieren von Ritualen und Altären, eure
Tanka
Mein Buchtipp von Wolf Dieter Storl: