"Alle Jahre wieder..............., so klingt zwar auch ein typisches Weihnachtslied, doch was ich eigentlich damit sagen möchte ist, dass alle Jahre wieder etwa 2 Millionen Weihnachtsbäume nach den Feiertagen, einfach so entsorgt werden. Und hierbei spreche ich nur von Österreich. Früher hatte man meist den Weihnachtsbaum bis zu Imbolc - heute Maria Lichtmess stehen. Heute hat der Baum meist zu den heiligen 3 Königen am 6. Jänner wieder ausgedient. Am Land ist es oft noch so, dass man den Christbaum den Tieren gibt, denn Pferde und Kühe nagen gerne die Nadeln ab, doch heute tut das leider fast niemand mehr.
Egal ob Tanne, Fichte oder Föhre, viele Menschen schmücken einen Baum zur Weihnachtszeit, der dann ziemlich schnell wieder im staatlichen Biomüll landet. Außerdemviele der hochgezüchteten Bäume sind ja nicht gerade umweltfreundlich, sie sind wohl eher zu Tode gespritzt, damit er ja den Ansprüchen der Menschen genügt. Schließlich soll es ja ein staatlicher Baum sein.
Nichts desto trotz, kann man sie noch für das eine oder andere wertvolle Produkt verwenden. Vorausgesetzt natürlich, dass diese Bäume von wo herkommen, die unbedenklich sind. sie dürfen auf keinen Fall wie oben erwähnt mit Chemikalien vollgepumpt sein. Mir blutet das Herz, wenn Naturmaterialien immer so leichtfertig weggeschmissen werden. Ich schreibe euch heute einige Möglichkeiten und Rezepte auf, was ihr mit den wertvollen Nadeln der Tanne, Fichte und sogar Kiefer alles machen könnt.
Früher, als die Räume noch nicht so arg beheizt waren wie heute, hat man den Weihnachtsbaum meist bis Imbolc - Lichtmess, stehen gelassen. Heute hält er meist nicht mehr sehr lange, er beginnt zu nadeln. So einige Menschen beschäftigen sich heute ja mit dem "Waldbaden" und wissen um die desinfizierenden Eigenschaften und positiven Wirkungen, sowohl auf Atemwege und Immunsystem durch die wertvollen ätherischen Öle.
Ich stelle euch heute einige Rezepte und Ideen für die Wiederverwendung des ehemaligen Christbaumes vor.
Waldwellness Badesalz
Ein nettes Geschenk zum Valentinstag hätte ich schon mit dem ersten Rezept für dich. Egal ob Nadeln von der Tanne, Fichte oder Kiefer, aus allen Dreien lässt sich wunderbar ein Badesalz gegen Erkältung oder einfach nur zum Wohlfühlen herstellen.
Zutaten:
500 g Natursalz, wenn möglich grobkörnig
1 Handvoll Nadeln von unterschiedlichen Nadelbäumen
nach Belieben 5 Tropfen ätherischer Öle von Tanne oder Fichte
Zubereitung:
Die Nadeln sollten bereits gut getrocknet sein, damit man sie im Mörser, der Schere oder Küchenmaschine gut zerkleinern kann. Mit dem Salz vermischen und bei Bedarf die Öle eurer Wahl beimengen. In Schraubgläser füllen und bei Zimmertemperatur einige Tage stehen lassen, damit das Salz die Stoffe aufnehmen kann. Etwa 5 EL voll, wenn möglich in kleine Säckchen abgefüllt, reichen für ein Vollbad.
Erkältungssalz zum Inhalieren
Wenn man im wahrsten Sinne die Nase voll hat, dann hilft meist ein gutes Erkältungssalz zum inhalieren. Es gibt kaum was unangenehmeres, als wenn man wegen einer verstopften Nase nicht schlafen kann. Inhalieren mit Salz hilft bei: Erkältungen, Nasennebenhöhlenentzündung, akute und chronische Bronchitis, Lungenentzündung und auch Asthma. Bei einer Erkältung kann man dreimal täglich fünf bis zehn Minuten inhalieren.
Zubereitung:
Etwa 9 Gramm unbehandeltes Salz in heißem Wasser auflösen. 4-5 TL Nadeln zufügen. Mit einem Handtuch über dem Kopf ganz langsam tief ein,- und ausatmen. Maximale Dauer sind 10 Minuten.
Nadel - Gewürzpulver
Im Frühjahr nasche ich gerne an den frischen Spitzen der Tannen oder Fichten, besonders in der Zeit, wo ich diese auch zu einem Hustensaft verarbeite. Also warum diese nicht generell als Gewürz verwenden? Eines ist bei dieser Form von Verarbeitung jedoch äußerst wichtig. Die verwendeten Nadeln dürfen nur von einem Baum verwendet werden, der mit Sicherheit nicht gespritzt wird. Ein so genannter "Bio Baum."
Wenn die Nadeln schon ganz besonders trocken sind, dann lassen sich diese sehr leicht in einer guten Küchenmaschine zu einer Art Pulver mahlen. Es eignet sich wunderbar zum Verfeinern von Suppen, Wildgerichten oder auch für Salatdressings. Trocken in Gläsern aufbewahrt, hält das Pulver ungefähr ein halbes Jahr.
Hautpflegendes Körperöl
Ein pflegendes, feuchtigkeitsspendendes und durchblutungsförderndes Massageöl zum Ein-massieren bei Muskelkater, Verspannungen oder Rückenschmerzen ist ganz leicht hergestellt. Außerdem ebenfalls eine Aufmerksamkeit oder ein nettes Gastgeschenk zum Mitbringen. Es kann gerne auch nach dem Duschen auf die Haut aufgetragen werden.
Zutaten:
Nadeln von unterschiedlichen Nadelbäumen
Sonnenblumenöl
Feuerfestes Glas
Zubereitung:
Du füllst das Glas etwa mit 2/3 Nadeln und füllst es mit Olivenöl auf. Die Nadeln können sowohl im frischen als auch im trockenen Zustand verwendet werden. Damit die ätherischen Öle besser heraus kommen, mörsere ich die Nadeln ganz grob oder gebe sie gleich in ein Glas und püriere sie mit dem Öl richtig gut durch. Das feuerfeste Glas gebe ich nun in ein Wasserbad und lasse es bei geringer Temperatur für ein paar Stunden dahin simmern. Ich lasse es abkühlen und stelle es über Nacht an einen kühlen Ort. Am nächsten Tag erwärme ich das Öl noch einmal und filtere danach die Nadeln ab. Ich gebe sie in eine schöne Flasche oder verarbeite sie weiter zu einer Nadelbaumsalbe.
Nadelbaum Tee
Eine wahre Wohltat bei Erkältungen ist ein Tee - wie könnte es auch anders sein. Wer Tee trinkt, vergisst nicht nur den Lärm der Zeit, in diesem Fall tut man sich ein Stück Gesundheit ins Haus. Vorausgesetzt für diese Variante ist wieder, dass die Nadeln von einem "Bio Baum" sein müssen. Man kann den Nadelbaumtee natürlich auch gut mit anderen Kräutern oder Blumen kombinieren.
Zubereitung:
Etwa 2 TL gemörserte Nadeln mit einem viertel Liter Wasser aufgießen und etwa 5 Minuten lang leicht köcheln lassen. Durch ein Sieb abgeseiht, kann dieser auch Vorbeugend oder bei Erkältungen, etwa zwei Mal täglich getrunken werden.
Nadelbaum Oxymel
Ich liebe ja alles was mit Oxymel oder Sauerhonig zu tun hat, doch den harzigen Geruch und Geschmack des Waldes und der Nadelbäume einzufangen ist wirklich etwas ganz besonderes. Sauerhonig ist ein ganz altes Heilmittel, auf das schon Hildegard von Bingen schwörte. Mit unseren Nadelbäumen bekommst du einen richtigen Immunbooster. Ätherische Öle, Bitterstoffe, Spurenelemente und Mineralstoffe sind nur einige wenige Inhaltsstoffe, mit denen unsere Nadelbäume punkten.
Alle Nadelbäume, bis auf die giftige Eibe, eignen sich für ein Oxymel. Tanne, Fichte, Kiefer, Zirbe, Douglasie oder auch die Latsche. Dazu reichen einige wenige Hände voller Nadeln.
Zutaten:
ca. 30 g Nadeln von Tanne, Fichte, Kiefer und Co.
Geriebene Schale einer Zitrone
60 g Bio Apfelsaftessig
180 g Bio Honig
Zubereitung:
Die Nadeln zerkleinern und in das Schraubglas geben. Mit dem Essig und Honig übergießen. Wenn man mag, dass sich die Inhaltsstoffe der Nadeln gut lösen, der kann alles gut durch pürieren. Für etwa 4 Wochen sollte das Oxymel etwa durchziehen. Danach abfiltern und in eine Flasche füllen.
Anwendung:
1 - 2 EL in ein Glas Wasser rühren und gleich am Morgen genießen. Ein Oxymel kann jedoch auch mit Mineralwasser als Erfrischungsdrink genossen werden oder als leckeres Salat Dressing.
Quirl für die Küche
Etwas sehr nützliches für die Küche kannst du mit dem oberen Teil des Weihnachtsbaumes machen und zwar einen Quirl. Dazu schneide ich mit einer großen Astschere die Spitze des Stammes herunter. Etwa 30 cm unter der letzten Astgabel. Lieber etwas länger lassen, kürzen kann man ihn nachher immer noch. Die letzten oberen Seitenäste, meistens sind es so zwischen 4-6 sind die Sprossen, mit denen dann etwa das Obers oder ähnliches aufgeschlagen wird. Aber auch diese sollten eingekürzt werden. Sie müssen nicht lange sein, wie oben auf dem Bild etwa.
Die dünne elastische Spitze oben wird auch abgezwickt, die braucht man nicht mehr, es soll nur ein kleiner Stumpf weg stehen.
Jetzt werden die Nadeln und Rinde mit einem scharfen Messer abgeschält. Ich nehme dann ein gutes Schleifpapier und poliere die Oberfläche gut, damit dieser wirklich ganz glatt wird und man sich keinen Span einzieht. Das war es eigentlich auch schon. Wenn man mag, dann kann man natürlich den Quirl noch mit etwas Öl einlassen, muss aber nicht sein.
Bunte Nadel Räuchermischung
Hast du schon einmal an einem Lagerfeuer, frische Tannen oder Fichtenzweige verbrannt? Ich liebe diesen Geruch, wenn die ätherischen Öle und das Harz freigesetzt wird. Dementsprechend ähnlich, riechen die Nadeln auch auf einer Räucherkohle. Da natürlich alle Nadeln ein klein wenig unterschiedlich riechen, kannst du diese natürlich wieder variieren. Wer mag, kann natürlich im Sommer zusätzlich noch Lärchen,- und/oder Wacholdernadeln sammeln.
Zubereitung:
Ungefähr 1 TL reicht um diese auf eine Räucherkohle in eine Muschel oder Stövchen zu legen und zu verbrennen. Wenn der Geruch nachlässt, dann kann man immer noch etwas nachlegen. Natürlich lassen sich auch Nadeln wunderbar mit anderem Räucherwerk kombinieren.
Mit einem ausgedienten Weihnachtsbaum kann man noch viel mehr anfangen, aber einige Rezepte werde ich euch ein anderes Mal extra zeigen, wenn ihr Lust dazu habt.
Ansonsten wünsche ich euch einen erfüllten Start ins neue Jahr und viel Erfolg beim Upcycling, eure
Tanka
Das für mich beste Buch über Räuchern:
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