
Für so manche Menschen mit denen ich mich unterhalte kommt immer der Einwand, puh - fermentieren ist mir zu kompliziert. Und anfangs hab ich ähnlich gedacht. Doch wenn man erst infiziert ist, dann macht es wirklich so richtig Spaß. Außerdem kann man mit so einfachen Rezepten wie etwa diese Limo beginnen, denn dieses Rezept ist wirklich sehr einfach und so lecker.
Fermentieren
Vielleicht zuerst ein bisschen Hintergrundwissen, zum Prozess des Fermentierens. Fermentieren ist eines der ältesten Methoden um Lebensmitteln haltbar zu machen. Es gibt Aufzeichnungen aus Babylon, die belegen, dass bereits seit etwa 5000 Jahre vor Chr. sowohl Getränke, als auch Lebensmitteln fermentiert werden. Aber auch in Ägypten gibt es Überlieferungen seit der Jung-steinzeit, dass milchsaure Getränke konsumiert worden sind.

Bei uns kennt man die Fermentiermethode wohl erst durch das Herstellen von Wein und Bier. In unseren früheren bäuerlichen Strukturen jedoch, konserviert man etwa Kraut immer noch auf die fast gleiche Art und Weise. Fermentation stammt vom Wort "fermentatio" ab, was so viel bedeutet wie; "Gärung unter Ausschluss von Sauerstoff". Und genau das beschreibt es wirklich sehr, sehr gut. Aber warum sollte ich eigentlich fermentierte Lebensmittel und Getränke zu mir nehmen?
Gesundheit
Ich bin nicht sicher, inwieweit früher die Menschen schon um die Sache mit dem Darm wussten. Tatsache ist jedoch, dass damals die Fermentation zur Haltbarmachung diente - auch klar, weil es damals noch keine Kühl,- od. Gefrierschränke gab. In Wirklichkeit jedoch, können fermentierte Lebensmittel gesundheitlich von großem Vorteil sein.
In Fermenten sind Mikroorganismen, sogenannte Probiotika enthalten, die unser Darmmikrobiom stärken und regulieren. Diese Organismen (Milchsäurebakterien), sind ohnehin schon in unserer Darmflora, doch durch unser oft sehr ungesundes Essen, verschwinden diese zunehmend. Somit unterstützen diese Organismen unsere Verdauung, in dem sie Enzyme zum Abbau der Nahrung liefern. Damit werden auch Krankheitserreger vermindert. Also auf jeden Fall ein weiterer Aspekt, öfters auf fermentierte Lebensmittel zurückzugreifen. Jetzt aber zum Rezept.

Waldlimo
Vorab sei gesagt, dass du auf die gleiche Art und Weise, wie ich dir jetzt diese Limo vorstelle, natürlich auch allerhand Früchte und Kräuter verwenden und fermentieren kannst. Du musst natürlich nicht, so wie ich heute, bei Nadeln unserer heimischen Nadelbäume bleiben.
Zutaten: (für 1. Liter)
ca. 2 Handvoll Kiefernnadeln
ca. 2 EL Honig
1 l kaltes Wasser
Glas mit Schraubverschluss
Zubereitung:
Die Nadeln verlesen und gegebenenfalls abwaschen. Du kannst die Kiefernnadeln auch etwas andrücken, damit die Inhaltsstoffe schneller gelöst werden.

Dann gebe ich als erstes den Honig ins Glas und etwas Wasser. Ich rühre das Ganze um, damit sich der Honig schneller auflöst. Jetzt kommen die Nadeln und das restliche Wasser in die Flasche.
Achtet bitte darauf, dass ihr die Flasche nicht komplett bis zum Rand vollfüllt, denn die Kohlensäure die jetzt entsteht, braucht etwas Platz. Also am Besten etwa 1 cm frei lassen.

Die Limo sollte auch mehrmals am Tag etwas geschüttelt werden, damit sich der Honig wirklich gut auflöst und in der Flasche verteilt. Bei Zimmertemperatur (aber nicht direkt bei Sonneneinstrahlung), die angehende Limo jetzt für ganze 3 Tage stehen lassen. Vorsicht danach beim Öffnen, es kann etwas zischen.
Wenn du magst, kannst du die fertige Limo noch mit einem Spritzer Zitrone aufpeppen. Wenn sie dir zu süß ist, kannst du die Limonade mit etwas Mineralwasser aufgießen und im Sommer schmeckt sie spitze, wenn man etwas Eis dazu gibt.

Die Waldlimo schmeckt für mich ein klein wenig nach so einem Isotonic Getränk, aber letztendlich musst du den Geschmack für dich selber definieren. Ich finde es auf jeden Fall große Klasse und freue mich schon auf die vielen Früchte im Sommer. Viel Freude beim Nachmachen,
PROST,
eure

Comments