Die Kornelkirsche hat bei uns in Österreich ja den überaus netten Namen "Dirndl", bzw. "Dirndlstrauch". Ich finde diesen Namen sehr liebevoll, auch wenn er möglicherweise in anderen Ländern, in der Form nicht verstanden wird. Daher bleib ich auch bei dem korrekten Namen Kornelkirsche (Cornus mas).
Man kann diese tolle, schon leicht den Herbst ankündigende Frucht ja sehr vielseitig nutzen. Die unreifen Früchte verwende ich etwa gerne für falsche Oliven. Dazu hab ich sogar schon einmal einen Beitrag gemacht. Du findest ihn hier: Kornelkirschen Oliven
Auch einen Fruchtaufstrich, Kompott, Chutney, Likör oder Sirup schmecken ausgezeichnet. Doch heuer hab ich mal was ganz anderes ausprobiert und zwar einen sehr schmackhaften Senf. Und ja, selbstverständlich können die Früchte auch gleich vom Strauch herunter roh verzehrt werden. Kornelkirschen sind außerdem voller wertvoller Inhaltsstoffe wie z. B: Vitamin B+C, Kalium, Kalzium, Schleimstoffe, Zitronensäure, Gerbstoffe und Eisen. Das ätherische Öl Phytonziden ist sogar eine Art pflanzliches Antibiotikum und verleiht ihm eine bakterizide Wirkung. Die Kornelkirsche wirkt zudem fieber- und blutdrucksenkend.
Das Holz ist so hart, dass es als eines der wenigen nicht schwimmt sondern sofort untergeht. Daher war es in früheren Zeiten sehr beliebt für Wagenräder, Mühlräder, Uhrzahnräder, Griffe und Knöpfe.
Das Senfrezept
Zutaten:
350 g entkernte Kornelkirschen
75 ml Weißweinessig
50 g gelbe Senfkörner
2 EL Honig
1 TL Salz
Pfeffer nach Geschmack
Zubereitung:
Die Kornelkirschen waschen, entkernen, mit dem Honig und Salz vermischen und für etwa eine halbe Stunde ziehen lassen. Ich gebe dann alles in einen Topf und lasse diese Mischung mit dem Weißweinessig ca. eine viertel Stunde einkochen. Zwischendurch rühre ich immer wieder einmal um.
Während die Früchte kochen, mahle ich ganz vorsichtig die Senfkörner zu einem Mehl. Dabei sollte man wirklich etwas achtsam sein, denn wenn in der Kaffeemühle oder Mixer zu viel Hitze entsteht, dann werden sie Senfkörner, bzw. das Mehl sehr bitter. Es ist dann unbrauchbar. Wenn die Körner also nicht gleich sehr fein werden, immer wieder mal abkühlen lassen und anschließend wieder mahlen.
Sobald die Kornelkirschen im Topf weich geworden sind, püriere ich das Ganze zu einem ganz feinen Mus. Jetzt kommt das Senfmehl dazu und wird gut untergerührt. Sollte die Masse noch etwas zu flüssig sein, kannst du alles noch einmal 5 Minuten lang bei geringer Temperatur einkochen. Wenn die Konsistenz passt, den fertigen Senf in Gläser füllen und ca. 2 Wochen rasten lassen. Er ist Anfangs sehr scharf und wird nach dem Reifeprozess milder und bekömmlicher.
Im Kühlschrank ist der Senf angebrochen etwa 3 Monate haltbar, verschlossen nach dem Kochen etwa 1 Jahr. Er schmeckt wunderbar zu Käse, zu allem Gegrillten - egal ob vegan oder fleischig, aber auch zu Weintrauben, als Salatdressing und vielem mehr.
Mit diesem Rezept, holst du dir noch einmal den Sommer zurück. Und Pssst, unbedingt weitersagen. Dieser farbig toll aussehende Senf, ist als Gastgeschenk der Renner, wenn du wo eingeladen bist.
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