Heuer ist ein regelrechtes Ebereschen-Vogelbeer Jahr. Es ist unglaublich, wie der Baum sich unter der schweren Last der roten Früchte zu Boden biegt. Irgendwie kann ich gar nicht aufhören, ständig Vogelbeer Rezepte zu kreieren. Marmelade, kandierte Beeren, Sirup, Likör, Herbstschmuck und jetzt ein Mus. Und eine meiner Lieblingsnaschereien im Herbst sind ein Vogelbeer-Birnen Mus mit Topfencreme und Melissenpesto. Na, wie hört sich das an? Gut, doch erst der Reihe nach, ein bisschen was möchte ich euch noch über die Eberesche erzählen.
Die Eberesche
Die Eberesche nennt man in Österreich auch Vogelbeere und einige Details darüber habe ich euch vor ein paar Wochen bereits in einem Blogeintrag näher erläutert.
Hier der Eintrag: Kandierte Vogelbeeren, die wild herbe Nascherei
Doch die Eberesche besitzt auch sehr viel Magie wie ich finde und darüber gehört unbedingt gesprochen. Sie wird zwar meist nicht so hoch und auch kräftig vom Stamm her, trotzdem ist sie ein sehr zäher Baum. Doch ist euch schon mal was aufgefallen? Sobald die Eberesche blüht oder im Herbst ihre strahlend roten Beeren reif werden, versetzt sie uns immer wieder in Staunen, nicht wahr?
Im Spirituellen wird sie gerne als Baum des Lebens gesehen, die Stärke und Heilung bringt. Die Kelten verehrten sie sehr, weil in der Mythologie beschrieben wurde, die erste Frau sei eine Eberesche, der erste Mann eine Erle gewesen. Beide interessanterweise repräsentieren das Thema Blut/die Farbe Rot als Symbol der Lebenskraft: Die Eberesche hat leuchtend rote Beeren, die Erle blutrot verfärbenden Holz. Den Kelten war die Eberesche heilig, sie assoziierten tiefe innere Weisheit und der Schutz vor Bösem.
Auch in der germanischen Mythologie wurde sie verehrt und mit Thor/Donar, dem Gott des Blitzes in Verbindung gebracht, da ihre gefiederten Blätter Wolken ähneln und ihre strahlend roten Beeren die Kraft des Feuers widerspiegeln. Aus heutiger wissenschaftlicher Sicht, gehört die Eberesche zu den Bäumen, die am seltensten vom Blitz getroffen werden.
Auch der Göttin Brighid, war die Eberesche zugeordnet als eine Hüterin der Flamme und dem Fest Imbolc/Lichtmess. Miteinander stehen sie für die innere Flamme, die Kraft der Seele und des Lebens, des neu geboren Werdens.
So, jetzt aber zum Rezept.
Vogelbeermus
Zutaten:
500 g Ebereschen (Vogelbeeren)
300 g Birnen
200 g Honig
2 TL Zimt
1 Schuss Weißwein
Zubereitung:
Die abgezupften und gewaschenen Beeren kann man entweder über Nacht in Wasser ein-weichen, dem ein Schuss Essig zugefügt ist. Oder du frierst sie ein oder zwei Tage einfach ein, damit ein bisschen was von der Bitterkeit verloren geht. Keine Sorge, wer es gerne bitter mag, etwas bleibt schon zurück.
Die Birnen werden klein geschnitten und mit den Ebereschen in einen Topf gegeben. Dort wird beides mit einem Schuss Weißwein für etwa 15 Minuten weich gekocht.
Danach mit dem Mixstab ganz fein pürieren und den Honig untermischen. Das fertige Mus in Gläsern geben uns auskühlen lassen.
Ebereschenmus schmeckt als Brotaufstrich, zu Käse, Pudding oder wie oben schon beschrieben zu einer leckeren Topfencreme mit Zitronenmelissenpesto. Außerdem kann es zu Wildgerichten gereicht werden. Statt der Birnen können auch Äpfel oder Quitten bei gegeben werden.
Viel Freude beim Nachkochen und Nachnaschen, eure
Tanka
Hier findest du tolle Vogelbeer Rezepte:
mir sind vogelbeeren immer zu bitter 🤔